Romanische Taufsteine „Bentheimer Typ“

Taufsteine vom „Bentheimer Typ“ wurden in der Zeit von ca. 1170 – 1300 n. Chr. in den Bentheimer und Gildehauser Gruben hergestellt.
Die ältesten Taufsteine haben die Form eines Fasses (z.B. St. Andreas Kirche in Emsbüren). Für die späteren Taufsteine sind die Gliederung in den quadratischen Fuß, den runden Stil und das Becken kennzeichnend..

Das Becken wird von vier Löwenfiguren getragen (z.B. St. Marienkirche in Marienhafe und evangelisch – reformierte Kirche in Ohne), in einigen Fällen sind es auch menschliche Figuren (z.B. evangelisch – reformierte Kirche in Brandlecht).
Ein weiteres Kennzeichen ist das Motiv eines Taues, das das Becken ein oder zweimal umschließt. Das Becken ist geschmückt mit Ornamenten. Bei den älteren Taufsteinen sind es geometrische Motive (Brandlecht) später dann Motive von Weinlaub o.ä. (Marienhafe, Ohne).
Bentheimer Taufsteine waren offenbar sehr begehrt. Heute gibt es noch ca. 120 romanische Taufsteine vom Bentheimer Typ. Im Sandsteinmuseum ist eine Tafel, auf der alle bekannten Bentheimer Taufsteine verzeichnet sind.Wir finden sie heute besonders zahlreich in Ostfriesland, im Artland nördlich von Osnabrück, im Münsterland und in den östlichen Niederlanden. In der Grafschaft Bentheim gibt es nur fünf Taufsteine dieser Art in den evangelisch – reformierten Kirchen Ohne, Brandlecht, Veldhausen, Emlichheim und Laar. Im Sandsteinmuseum befindet sich ein Taufstein als Dauerleihgabe aus Zwolle (NL).

Literatur: Liesel Schmidt, „Bentheimer Taufsteine in der Grafschaft“, Bentheimer Jahrbuch 2009, S. 33 – 46